Seit der ständigen Präsens des Internets werden die Fragen an Freunde weniger. Wir verlassen und jetzt auf Meinungen von Fremden. Diese können natürlich Profis und Amateure sein. Für dieses Türchen habe ich die alte Kunst der neugierigen Nachfrage und spontanen Antwort benutzt. Die Vertrauten haben auf folgende Fragen geantwortet:
1) Zu welchen Thema hast du zuletzt deine Meinung geändert?
2) Was gefällt dir an deinem Alltag?

Antwortet mit Cocktail in der Hand auf Frage 2:
Gerade gefällt mir unendlich, dass ich machen kann, was ich will.
Zurzeit – Auszeit in Spanien
–Marcus

Macht aus beiden Frage eine:
Auch wenn dem herkömmlichen Vorstellungsklischee von Alltag etwas verstaubtes, auszehrendes und monotones anhängt, möchte ihm nun auch eine Ankerposition einräumen. Er kann Salber und Retter sein, wenn andere Bereiche des Lebens über dem Abgrund baumeln. Nichts wünsche ich mir dann mehr, als mich in seine leider erst dann spürbar entwaffnende Selbstverständlichkeit mit all seinen sonst unbeachteten Vorzügen zu betten, die man andererzeiten mit viel Schmerz und Blut bezahlt hat.
zweidimensionale Gedanken
–Kati

Locker – Flockig antwortet er auf Frage 2:
Struktur und Ordnung im Alltag sind ja nett. Doch die besonderen Augenblicke entstehen, wenn man überraschend einen alten Bekannten trifft, den alternativen Weg zur Straßenbahn nimmt oder sich die Blicke mit einem Fremden treffen. Am Alltag gefällt mir das nicht alltägliche.
Eigentlich heisst er Gandhi
–Andreas

In sich ruhend antwortet er auf Frage 1:
Für mich war die Meditation immer ein esoterischer Quatsch von beweihräucherten Hippies, bis ich vor gut 2 Jahren notgedrungen mir eine Auszeit vom Alltag gönnen musste. Bei der Aufarbeitung der Frage was mir eigentlich passiert ist, wurde mir der Versuch zu meditieren nahe gelegt.
Aller Anfang ist schwer und nach einiger Recherche ,Kursbesuchen und das Testen von Meditationsapps bin ich aktuell dabei fast täglich zu meditieren.
Die Besinnung aufs ich ist langwierig und dann doch eine neue tolle Erfahrung und erdet letztendlich einen. Ich kann sagen das die Meditation mir hilft meinen Tag oder sogar mein Leben auf eine positivere Weise zu erleben.
natürliche Grüße
–Tweety

Die Belohnung der Frage 1:
Mama, darf ich heute bei dir einschlafen?
Eigentlich wollte ich meine Ruhe haben. Es war ein langer Tag. Also sagte ich zuerst nein. Dann sah ich in diese wundervollen Augen, die einen bis tief in die Seele schauen lassen und stellte fest, doch……genau das will ich.
Meine Tochter sucht auch während des Schlafs die Nähe. Sie schiebt ihren Fuß immer unter mein Bein. Es ist, als wäre diese Position eine Art Steckdose für sie, an welcher sie ihre Energie auflädt. Sobald ich meine Schlafposition ändere, kommt kurz danach der mittlerweile nicht mehr so kleine Fuß hinterher und sucht sich wieder seine „Steckdose“. Ein wundervolles Gefühl von Verbundenheit.
All das ging mir durch den Kopf und veranlasste mich dazu, meine Meinung sehr gern zu ändern.Plötzlich wollte ich einfach nicht mehr alleine sein, denn diese „Steckdosenmomente“ werden ganz sicher begrenzt sein. Spätestens die Pubertät wird wohl dazu führen, dass ich bald viel zu oft meine Ruhe in meinem Bett haben werde. Demnach genieße ich diese Momente einfach so oft es geht, auch wenn mich oft genug ein schmerzender Rücken am Morgen auf zu wenig Platz hinweist. Aber was ist schon wenig Platz im Vergleich zu einer bzw. zwei leuchtenden und zufriedenen Seelen.
die leuchtende Freude
–Anke

Ohne Knoten wird auf Frage 2 geantwortet:
Ich freue mich schon morgens darauf, abends auf der Couch mit meiner Wolle und Häkelnadel zu sitzen. Das entspannt mich total und die kleinen Werke machen mich sehr glücklich.
aus der Häkelfreizeit grüsst
–Denise

Überraschende Erkenntnis bei Frage 2:
Alltag – ein Begriff mit dem ich zunächst Gewohnheit und Unspektakuläres verbinde – einfach ein abgewohntes Gefühl. Alltag ist für mich aber auch Sicherheit, Vertrautheit und ein wohlig warmes Gefühl. Also eigentlich eine coole Mischung, die jeder von uns selbst so mixen kann, wie es einem gefällt und wie man die Dinge betrachtet. Alltag gehört unabdinglicherweise zum Leben dazu, aber man sollte sich den Alltag trotzdem so schön und abwechslungsreich gestalten wie es geht und nach persönlichen Befinden ausrichten. Das Schöne ist doch, im gewohnten – manchmal auch langweilig routinierten – Ablauf, das Besondere, Einmalige zu entdecken und jeden Tag als Geschenk wahrzunehmen. Die Dinge immer mal wieder aus einem anderen Blickwinkel betrachten und das Alltagsgefühl entstauben sei es z.B. mal durch eine andere Strecke zur Arbeit (oder nach Feierabend) als sonst oder früher aufzustehen als gewohnt, um noch in Ruhe zu Hause oder in einem gemütlichen Cafe zu frühstücken.
Geben wir unserem Hamster im Alltagshamsterrad die Chance in
jedem Tag etwas Großartiges zu sehen.
Carpe diem
–Susann

Antwortet Pitschnass auf Frage 1:
Schwimmen macht Spaß
Zurzeit – Auszeit in Spanien
–Nora

Offen für Meinungsänderung bei Frage 1:
Ich, als großartiges Wesen, komme sehr selten dazu meine Meinung zu ändern, da ich nicht von Minderwertigkeit geplagt bin, sondern Glaube die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und somit eher Stolz mein Laster ist.
Ich neige aufgrund meiner (enormen –hahaha) Menschenkenntnis dazu, Leute schnell zu beurteilen und sie dann auch gleich in eine praktische Schublade zu verpacken, aus der ich sie auch nur mit großen Anstrengungen wieder entlassen konnte… ich meine schließlich weiß ich es ja besser… Doch ich durfte lernen, dass jeder Mensch, jedes Geschöpf und die Schönheit der Natur mir etwas
von Gottes Wesen zeigt.
Ich begreife Gott als Schöpfer aller Dinge und alles was GUT ist kommt von ihm. Ganz egal ob ich es mit einem „christlichen Stempel“ als heilig bewertet habe. Ich habe gelernt, dass nicht ich entscheide, was gut oder schlecht ist, sondern ich darf an jedwedem etwas von Gottes Schönheit entdecken. Ich bin nicht in der Position, Menschen zu beurteilen. Und somit zeigt mir ein ehrliches Lächeln, ein ernstgemeinter Satz oder ein gemeinsames Glas Wein genauso viel Liebe wie der Prediger am Sonntag in der Kirche.
Auf fröhliches weiteres Ankommen im Advent und
echte Wertschätzung für unsere Mitmenschen.
wünscht mit goldenen Punschbecher
–Kathel
Aha und Oha Grüße Catha
