1 Türchen /  Willkommen

1 Türchen / Willkommen

Es gibt in meiner Wohnung einen roten Sessel, kein edles oder teures Stück. Es ist eines der selbst gekauften Möbelstücke für die erste eigene Wohnung. Haben Sie auch so ein materiellen Lebensbegleiter? Das besondere an meinem Sessel sind die unzähligen Hinterteile, die er schon getragen hat. Bekannte, die Lebensabschnitte mit mir geteilt haben. Freunde, die sich jetzt immer noch gern in ihn fläzen. Kinder, die ihre Schokobrötchenhände an seinem Überzug abgeschmiert haben. Darum hat dieser abgelebte Sessel einen ideellen Wert – durch ihn bekommt das Wort „Gastfreundschaft“ eine eigene Form.

Ich stelle mir vor, wenn die folgende Maria- und Marta-Geschichte aus der Bibel in unserem Block gespielt hätte, würde sich Jesus dann auch für ein paar Minuten in meinem roten Sessel zurücklehnen? Die interessantere Frage wäre aber: bin ich die Jesus zugewandte Maria oder verziehe ich mich in die Küche, um durch Essen den Gast zu verwöhnen? Lesen Sie doch hier mal nach, in wem Sie sich wiederkennen:

Jesus besucht Marta und Maria

38 Auf ihrem Weg nach Jerusalem kamen Jesus und die Jünger auch in ein Dorf, in dem eine Frau mit Namen Marta sie in ihr Haus einlud. 39 Ihre Schwester Maria saß Jesus zu Füßen und hörte ihm aufmerksam zu. 40 Marta dagegen mühte sich mit der Bewirtung der Gäste. Sie kam zu Jesus und sagte: »Herr, ist es nicht ungerecht, dass meine Schwester hier sitzt, während ich die ganze Arbeit tue? Sag ihr, sie soll kommen und mir helfen.« 41 Doch der Herr sagte zu ihr: »Meine liebe Marta, du sorgst dich um so viele Kleinigkeiten! 42 Im Grunde ist doch nur eines wirklich wichtig. Maria hat erkannt, was das ist – und ich werde es ihr nicht nehmen.«.
(Lukas 10,38-42 Übersetzung Neues Leben)

Gestern habe ich meinen Sessel abgesaugt und die Armlehnen abgewischt – extra für Sie, liebe Leser! Mit diesem Bild lade ich Sie zu den nächsten 23 Tagen ein. Nehmen Sie mental Platz in meinen Sessel und schaffen auch Sie in ihrem Zuhause einen Ort für Gastfreundschaft. Mein Sessel wird wahrscheinlich irgendwann zusammenbrechen, aber es ging nie um seinen materiellen Wert, sondern um die freundliche Aufnahme von Freunden, Bekannten und Fremden, um Freude, Leid und Alltag zu teilen.

Für den Start in unsere Besucherzeit wünsche ich Ihnen, dass Sie in sich selbst eine Heimat finden, um anderen eine zu schenken. 

Danke das Sie hier sind ihre Erika